Die weißen Trauben des Custoza DOC Weins
Das Gebiet südöstlich des Gardasees – einschließlich der Gemeinden Sommacampagna, Villafranca di Verona, Valeggio sul Mincio, Sona, Bussolengo, Lazise, Pastrengo, Peschiera del Garda und Castelnuovo del Garda – ist seit der Antike für seinen Weinbau bekannt.
In dieser Region, geprägt von moränischen Böden, gedeihen weiße Rebsorten wie Garganega, Trebbianello, Bianca Fernanda, Malvasia Toscana, Riesling Italico, Sauvignon, Pinot Bianco, Chardonnay und die edle Kreuzung Incrocio Manzoni – die Basis für die Herstellung des eleganten Custoza DOC Weins.
Laut der Produktionsvorschriften des Custoza DOC muss der Wein aus mindestens 70 % der Rebsorten Garganega, Trebbianello (eine lokale Variante des Tocai Friulano) und Bianca Fernanda (eine lokale Variante des Cortese) bestehen, wobei jede einzelne Rebsorte maximal 45 % beitragen darf. Ergänzend können bis zu 30 % andere weiße Rebsorten wie Malvasia, Riesling oder Manzoni Bianco hinzugefügt werden.
Die Komplexität und der Reichtum des Custoza DOC Wein liegen in der perfekten Harmonie dieser autochthonen Rebsorten, die sich gegenseitig ergänzen. Dies garantiert nicht nur Qualität in schwierigen Jahrgängen, sondern verleiht dem Wein auch eine einzigartige Identität.
- Garganega bringt ein zartes, blumiges Aroma mit knackigen Fruchtnoten,
- Trebbianello verleiht dem Wein eine leuchtend gelbe Farbe,
- Bianca Fernanda sorgt für leichte, aromatische Nuancen.
Die Frische, die fruchtigen Noten und die leichte Salzigkeit machen den Custoza DOC zu einem vielseitigen und angenehmen Wein, der sich ideal zu sommerlichen Vorspeisen, Fischgerichten und leichten Pasta-Kreationen kombinieren lässt.
Besonders Weine aus ausgewählten Weinbergen zeigen zudem ein beeindruckendes Potenzial für eine längere Reifung.
Herkunft und Eigenschaften der Rebsorten:
Garganega
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Herkunft: Die Garganega ist eine antike Rebsorte griechischen Ursprungs, die ihren Weg nach Sizilien unter dem Namen Grecanico Dorato fand. Sie passt sich hervorragend an verschiedene Böden und Vinifikationsmethoden an und kann trockene, süße, stille oder prickelnde Weine hervorbringen. In Venetien nimmt die Garganega über 30 % der gesamten Rebfläche ein. Neben dem Custoza-Gebiet ist sie auch in den Weinregionen von Soave und Gambellara an den Berici-Hügeln weit verbreitet. Sie liefert aromatische Weine mit fruchtigen Aromen, die am Gaumen angenehm und ausgewogen wirken.
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Eigenschaften: Große, zylindrisch-pyramidale Trauben, oft mit Flügeln und lockerbeerig. Die Beeren sind mittelgroß, kugelförmig und leicht abgeflacht, mit einer dünnen, goldgelben Schale und einem neutralen, leicht säuerlichen Geschmack.
Trebbianello
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Herkunft: Auch bekannt als Tocai Friulano oder Tocai Italico, besitzt diese Rebsorte eine mindestens zweihundertjährige Tradition in Italien. Jüngste Studien des Instituts für Weinbau-Forschung identifizierten sie als Sauvignonasse, eine fast verschwundene Rebsorte aus der Bordeaux-Region.
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Eigenschaften: Leuchtendes goldgelbes Aussehen mit grünen Reflexen, feine Fruchtnoten in der Nase, weich und rund im Geschmack. Laut Disziplinar kann sie zwischen 10 % und 45 % im Cuvée beitragen. Die Traube ist mittelgroß, pyramidenförmig, oft mit einem oder zwei Flügeln, und weist eine mittlere Dichte auf.
Bianca Fernanda (oder Cortese)
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Herkunft: Der Ursprung des Cortese-Weins – in der Region Custoza auch als Bianca Fernanda bekannt – ist nicht eindeutig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass die Sorte aus den Provinzen Alessandria, Novara und der Umgebung von Tortona stammt. Bereits seit dem 18. Jahrhundert ist sie im Piemont unter Dialektnamen wie Corteis oder Courtesia bekannt. Der Anteil darf laut Disziplinar zwischen 0 % und 30 % liegen.
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Eigenschaften: Die goldgelben Beeren haben ein süßes Fruchtfleisch. Die Rebe ist robust und gedeiht besonders gut an sonnenverwöhnten Hängen. Die Trauben reifen zwischen September und Oktober und ergeben einen strohgelben Wein mit intensivem Aroma. Die Trauben sind mittelgroß, konisch-pyramidenförmig, lockerbeerig und häufig geflügelt.
Incrocio Manzoni
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Herkunft: Diese Rebsorte ist das Ergebnis der Züchtungsarbeit von Professor Luigi Manzoni, der in den 1930er- bis 1950er-Jahren Direktor der Weinbauschule in Conegliano war. Durch die Kreuzung von Riesling Renano und Pinot Bianco entstand eine vielseitige Rebe, die heute dank des Engagements von Monte del Frà ein fester Bestandteil der Custoza DOC geworden ist. Ihr Anteil liegt laut Disziplinar zwischen 0 % und 30 %.
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Eigenschaften: Der Manzoni bringt Frische und lebendige Säure ins Cuvée und wird häufig mit anderen Rebsorten kombiniert. Als sortenreiner Wein überzeugt er mit einem eleganten Bouquet, fruchtigen Noten und einer feinen Aromatik. Die Trauben sind klein, zylindrisch-kegelförmig, oft mit einem Flügel, kompakt und von mittlerer Dichte.